Chronisches Nierenversagen bei Kindern

Ebenso wie bei Erwachsenen spricht man auch bei Kindern von chronischem Nierenversagen, bzw. von Niereninsuffizienz, wenn sich die Funktion der Nieren stetig verschlechtert und es irgendwann zu einem vollständigen Verlust der Funktion kommt. Da die Nieren allerdings eine lebensnotwendige Aufgabe erfüllen, kann sie auch hier tödlich sein und Bedarf einer andauernden Behandlung. Etwa 60 Prozent aller Kinder, die von diesem Problem betroffen sind, leiden unter erblichen Funktionsstörungen der Nieren, ca. 40 Prozent leiden an den Folgeerscheinungen von Entzündungen oder Unfallverletzungen, Tumoren oder Stoffwechselstörungen der Nieren. Diese können dann zur Niereninsuffizienz führen. Auch Krankheiten oder Fehlbildungen der Nieren können die Funktion der Nieren einschränken und somit verhindert, dass die Gift- und Abfallstoffe aus dem Körper herausgefiltert und ausgeschieden werden.

 

Die chronische Niereninsuffizienz bedeutet auch hier, dass das Nierengewebe nachhaltig beschädigt ist und langsam eingeht und dass die gesunden Teile der Niere die zu leistende Mehrarbeit nicht mehr schaffen können. Problematisch ist dabei, dass die Patienten zu Anfang erst keine typischen Krankheitsanzeichen zeigen. Möglicherweise hat das Kund vielleicht mehr Durst als gewöhnlich und muss häufiger Urin lassen und sieht blass und müde aus – Anzeichen, die oft auch fehlinterpretiert werden können. Bei fortschreitender Niereninsuffizient kommen Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Blutarmut hinzu sowie auch Wassereinlagerungen im Gewebe, Störungen des Knochenstoffwechsels mit Knochenverformung, Kopfschmerzen durch Bluthochdruck, Verlangsamung des Wachstums, gegebenenfalls auch Minderwuchs aufgrund mangelnder Wachstumshormone und Pubertätsstörungen, die dazu führen, dass diese erst 2 bis 3 Jahre verspätet einsetzt.

 

Diagnostiziert wird die Niereninsuffizienz meist durch Blut- und Urinuntersuchungen, die Aufschluss über die Filterfunktion der Niere geben. Der Kreatinin-Wert liefert ebenfalls notwendige Ergebnisse, da bei Nierenfunktionsstörungen zu wenig Kreatinin ausgefiltert wird, so dass dieser im Blut stetig steigt. Die Niereninsuffizienz kann generell in 4 Stadien eingeteilt werden. Im 1. Stadium ist der Kreatininwert normal – wobei anderen Nierenfunktionen bereits schon vermindert sind. Im 2. Stadium ist der Kreatininwert erhöht, ohne dass sich Krankheitssymptome zeigen. Im 3. Stadium ist der Kreatininwert ebenfalls erhöht und die ersten Krankheitsanzeichen zeigen sich. Im 4. Stadium ist der Kreatininwert sehr hoch und eine regelmäßige Dialyse ist notwendig.