Eiweißreduzierte Ernährung – was sollte man beachten?

Bei entstehenden Nierenerkrankungen ist es häufig notwendig, dass über einen gewissen Zeitraum eine eiweißreduzierte Ernährung in Frage kommen kann. Dies gilt allerdings nur für Patienten, bei denen keine Dialysebehandlung angewendet wird. Denn durch eine chronische Nierenerkrankung der Eiweißstoffwechsel sowie im Salz- und Wasserhaushalt im Körper gestört und nicht mehr im Gleichgewicht, so dass eine eiweißarme Diät durchaus dazu führen kann, dass die Dialysebehandlung noch lange Zeit aufgeschoben oder sogar vermieden werden kann. Hierbei reicht allerdings die reine Reduzierung von Eiweiß nicht aus. Zusätzlich müssen auch Wasser- und Salzzufuhr abhängig vom Stadium der Erkrankung angepasst werden. Dies bedeutet: hier kann nur der Arzt bestimmen, wie die Ernährung umzusetzen ist. Patienten dürfen eine solche Reduzierung nicht alleine vornehmen, sondern nur in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Hausarzt oder einem Arzt aus dem Fachbereich Nephrologie.

Inwieweit sich die Reduzierung von Eiweiß gestaltet, wird vom behandelnden  Arzt festgelegt und verordnet. Bei der Einhaltung kann oftmals eine Ernährungsberatung, die man dauerhaft in Anspruch nehmen kann, durchaus hilfreich sein. In den meisten Fällen stellt sich eine Reduzierung wie folgt dar: der Patient nimmt 0,6 g pro Kilo Körpergewicht pro Tag zu sich, was 0,2 g pro Kilo unter dem Normalbedarf liegt. Dies ist natürlich eine Richtlinie, die man nur schwer befolgen kann. Daher werden von Ärzten meist einige Grundregeln festgelegt, die wesentlich leichter zu befolgen sind. Hierbei wird beispielsweise empfohlen, dass der Patient vornehmlich auf eine vegetarische Ernährung zurückgreift. Vermieden werden sollten u. a. alle Fleischsorten, Geflügel, Eier und Fisch und es sollten Milch und Milchprodukte auf 10 bis 30 g pro Tag reduziert werden. Durch die Reduzierung wird meist auch gleichzeitig eine Phosphat- und Fettzufuhr-Reduzierung erreicht – wobei vor allem die Reduzierung von Phosphat notwendig ist. Um die Phosphatzufuhr einzuschränken, sollte man möglichst beim Kauf von Lebensmitteln und Getränken darauf achten, was in diesen enthalten ist. Phosphat wird meist nicht namentlich aufgeführt, verbirgt sich jedoch unter den EWG Nummern E 338, E 339, E 340, E 341, E 450a, E 450b, E 450c, E 540, E 543 und E 544. Dies zu beachten, vereinfacht die Reduzierung ungemein.

Während der eiweißreduzierten Ernährung ist es allerdings wichtig, dass die Ernährung trotzdem genügend Energie in Form von Fett und Kohlenhydraten zuführt. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass kein körpereigenes Eiweiß abgebaut wird was zu Muskelschwund führen kann. Daher gilt zu beachten, dass die Zufuhr von Energie bei 35 Kcal pro Kilo Körpergewicht am Tag liegt. Auch ist es notwendig, dass das Körpergewicht regelmäßig kontrolliert wird und damit eine Gewichtsabnahme, die nicht dazu führen sollte, dass das Normalgewicht eines Menschen unterschritten wird.