Renale Anämie bei Niereninsuffizienz

Die renale Anämie tritt häufig – aber nicht nur bei einer Niereninsuffizienz, Nierenversagen, auf. Auch bei Diabetes entsteht diese Form der Anämie sehr häufig auf. Von einer renalen Anämie spricht man, wenn es zu einem Erythroproteinmangel kommt. Das Erythroprotein gehört zu den Stoffen im Körper, die an der Bildung der roten Blutkörperchen, Erythrozyten, maßgeblich beteiligt sind. Das Erythroprotein wird zu 90% in den Nieren aber auch in Leber, Milz, Hoden, Gebärmutter und Gehirn gebildet. So führen akute oder chronische Nierenerkrankungen wie die Niereninsuffizienz zum Auftreten einer renalen Anämie, da in den Nieren nicht mehr genug Erythroprotein gebildet werden kann.

Hinzu kommt, dass bei Patienten mit Niereninsuffizienz der Harnstoffwert im Blut deutlich erhöht ist. Dieser Umstand verkürzt die Lebensdauer des Erythroproteins. Die Folgen einer renalen Anämie ähneln anderen anämischen Erkrankungen. Die Erkrankung führt zu Symptomen wie stark eingeschränkte Belastbarkeit und Verringerung der geistigen Aktivität. Die körperlichen Einschränkungen, die bei einer renalen Anämie auftreten, machen häufigere Krankenhausaufenthalte erforderlich.

Wichtig ist die Diagnose einer renalen Anämie durch Blutuntersuchungen, bei denen u. a. auf die Größe des Blutzellenvolumens geachtet wird, auch, weil der renalen Anämie entgegen gewirkt werden kann. Bei der Therapie der renalen Anämie wird dafür gesorgt, dass sich der HB-Wert zwischen 11 und 12 g-dl einpendelt und auf keinen Fall den Wert von 13 g-dl übersteigt. Zur Diagnose einer renalen Anämie kann bei ungenauen Blutwerten auch eine Untersuchung des Knochenmarks Aufschluss geben. Beim Auftreten der Symptome sollte auf jeden Fall abgeklärt werden, ob eine renale Anämie vorliegt, damit diese auch entsprechend behandelt werden kann. Dies ist Aufgabe des behandelnden Arztes.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine stetige Kontrolle sehr wichtig ist, wenn es um chronische Nierenerkrankungen oder auch Diabetes geht. Denn nur auf diese Weise kann die Dialyse noch lange Zeit vermieden werden und Symptomen kann entsprechend entgegengewirkt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.